
Vergleich der TV-Reichweiten: TNT vs. Prime und FS1
Nach der Rückkehr in die Übertragung von NASCAR-Rennen verzeichnete TNT Sports im Schnitt 2,1 Millionen Zuschauer über fünf Rennen hinweg – ein Wert, der knapp unter dem Durchschnitt der vorausgegangenen fünf Rennen bei Amazon Prime Video liegt. Beide Sender blieben allerdings unter den Quoten von FS1, dessen acht Rennen im ersten Saisonabschnitt im Durchschnitt 2,5 Millionen Zuschauer erreichten. Der FS1-Abschnitt profitierte dabei vom traditionell stärkeren Zuschauerinteresse zu Saisonbeginn.
Höhepunkt zum Abschluss: Brickyard 400
Den höchsten Wert erzielte TNT zum Abschluss seiner Übertragungen: Das Brickyard 400 am vergangenen Sonntag erreichte zusammen mit der Simulcast-Ausstrahlung auf truTV insgesamt 2,45 Millionen Zuschauer (2,3 Mio. bei TNT, 169.000 bei truTV). Trotz dieses Erfolgs war es das niedrigste Zuschauerergebnis in der Geschichte des Brickyard 400, das seit 1994 ausgetragen wird. Zum Vergleich: Im Vorjahr schalteten bei NBC noch 3,63 Millionen Menschen ein. Dennoch war es die höchste Reichweite für ein NASCAR-Cup-Series-Rennen seit dem Coca-Cola 600 auf Prime Video.
Wetter als Störfaktor in Atlanta
Der Fünf-Rennen-Durchschnitt wurde durch das regengeplagte Samstagabend-Rennen in Atlanta beeinträchtigt, das lediglich 1,61 Millionen Zuschauer erreichte – deutlich weniger als die übrigen vier Rennen, die alle die Zwei-Millionen-Marke übertrafen.
Junge Zielgruppen: TNT legt zu, bleibt hinter Prime zurück
Im Alterssegment 18 bis 34 Jahre konnte TNT mit durchschnittlich 177.000 Zuschauern einen Anstieg von 48 Prozent im Vergleich zur Vorjahres-Cup-Serie auf Kabel verzeichnen. Das Brickyard 400 erreichte allein 234.000 Zuschauer in dieser Altersgruppe – fast doppelt so viele wie der Kabelschnitt im Vorjahr. Dennoch war das TNT-Publikum mit einem Medianalter von 62 Jahren älter als das bei Prime Video (56 Jahre) und nur geringfügig jünger als jenes bei Fox Sports (63 Jahre). Ein Grund dafür ist, dass die Zahlen von HBO Max – wo ebenfalls ausgestrahlt wurde – nicht in die Nielsen-Statistik einfließen und somit unberücksichtigt bleiben.
Brickyard 400: Rückgang bei den Besucherzahlen
Parallel zu den TV-Quoten zeigt sich ein leichter Rückgang bei den Zuschauerzahlen vor Ort. Laut Angaben eines IMS-Sprechers kamen am Sonntag knapp unter 70.000 Fans zum Brickyard 400 – im Vorjahr waren es etwas über 70.000. IMS- und IndyCar-Präsident Doug Boles schätzte nach dem Rennen, dass etwa 65.000 Tickets verkauft wurden, was einem Rückgang von 5.000 bis 6.000 im Vergleich zu 2024 entspräche. Das heiße Wetter und unsichere Wetterprognosen sollen spontane Ticketkäufe zusätzlich erschwert haben.
Historische Bedeutung der Oval-Rückkehr
Der leichte Rückgang erfolgt trotz der Bedeutung des Events: 2024 kehrte NASCAR nach dreijähriger Pause auf das legendäre Oval des Indianapolis Motor Speedway zurück – pünktlich zum 30-jährigen Jubiläum des Brickyard 400. Dieses Comeback wurde von vielen als entscheidender Faktor für das gestiegene Interesse im Vorjahr angesehen. Die Zuschauerzahlen 2023 lagen über jenen von 2018 und näherten sich denen von 2016 und 2017 an, wenngleich sie sie nicht übertrafen.
Blick in die Zukunft: Oval bleibt gesetzt
Boles äußerte sich bereits 2023 dahingehend, dass man den positiven Effekt des Jubiläumsjahres mit in die Folgejahre nehmen wolle. Für 2026 erwartet er keine Rückkehr auf das Infield-Road-Course-Layout – vielmehr soll das Oval das Rennen weiterhin prägen und als Grundlage für zukünftiges Wachstum dienen.