Kevin Durant und der Trade-Poker: Warum die Suns nur sich selbst verpflichtet sind

Erinnern Sie sich noch, als die Toronto Raptors Kawhi Leonard verpflichteten, obwohl dieser eigentlich zu den Lakers wollte? Ein Jahr, ein Titel – und dann war er weg. Doch jeder einzelne Moment war es wert.

Oder als die Oklahoma City Thunder Paul George holten, obwohl auch er von Los Angeles träumte? George fühlte sich in OKC so wohl, dass er verlängerte. Später tauschten die Thunder ihn gegen eine beachtliche Anzahl an Draft-Picks und läuteten einen Neuanfang ein.

Ganz ähnlich wie damals die Spurs bei Leonard oder die Pacers bei George, schulden die Phoenix Suns Kevin Durant gar nichts. Auch wenn KD von einem Wechsel zu den Heat, Rockets oder Spurs träumt – Phoenix muss einzig und allein im Sinne der eigenen Gegenwart und Zukunft handeln.

Und genau so scheint das Team aktuell vorzugehen. Laut ESPN-Reporter Brian Windhorst zeigten sich die Suns in dieser Woche „nicht begeistert“ von den Angeboten, die von den von Durant bevorzugten Teams eingingen. Shams Charania ergänzte, dass Durant keinerlei Interesse an den Minnesota Timberwolves habe – trotz deren bislang größtem Engagement im Werben um den Superstar.

Natürlich hat Durant noch etwas Verhandlungsmacht. Sein aktueller Vertrag läuft noch ein Jahr. Nächste Saison wird er 37 Jahre alt. Und selbst wenn sportlich alles zu passen scheint, findet Durant oft genug Gründe, unzufrieden zu sein. Das macht es für Teams heikel, ihn ins Boot zu holen – besonders, wenn unklar ist, ob er dort überhaupt spielen will. Laut „The Athletic“ hat Minnesota bereits klargemacht, dass man Durant nur dann holen würde, wenn er klar signalisiert, dass er den Wechsel auch wirklich will.

Doch wie die Beispiele Leonard und George zeigen: Es braucht nur ein einziges Team, das bereit ist, Risiko einzugehen.

Immer wenn Shams Charania über Durant berichtet, ist von „unberechenbaren Faktoren“ oder „Geheimfavoriten“ die Rede. Sein Kollege Marc Spears erwähnte sogar, dass Durant und sein Agent Rich Kleiman befürchten, dass manche Teams Durants Wünsche nicht respektieren würden.

Natürlich will jeder mitentscheiden, wo er lebt und arbeitet. Doch Durant hat in den letzten Jahren mehrfach fragwürdige Entscheidungen getroffen. Zunächst entschied er sich für Brooklyn – ein Projekt, das mit der Verpflichtung von DeAndre Jordan (anstelle von Jarrett Allen) auf Wunsch von Durant und Kyrie Irving schnell ins Chaos stürzte. Danach wechselte er nach Phoenix. Schon nach einem Jahr forderten sowohl er als auch Devin Booker den Abgang von Deandre Ayton, was in einem Tausch gegen Jusuf Nurkic mündete. Auch das verlief alles andere als ideal. Zudem gab Durant im Gespräch mit Vincent Goodwill von Yahoo Sports zu, dass er den Trade für Bradley Beal forciert hatte – ebenfalls mit mäßigem Erfolg.

Vielleicht ist es für Durant inzwischen besser, nicht mehr seinen Willen zu bekommen.

Tatsächlich sind seine Wunschziele wohl bereits vom Tisch. Zum Ende der vergangenen Wechselfrist hieß es, Durant wolle zu den Celtics oder Knicks wechseln. Doch das Interesse aus New York scheint inzwischen erloschen zu sein. Und ein Trade nach Boston gilt angesichts der dortigen Gehaltsstruktur und sportlichen Ausrichtung als äußerst unwahrscheinlich.

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